Stolpern, nicht stürzen!

Tanztheater in schwarz und weiß

„Dazu reicht sie am Bühnenrand von Tänzern gelesene Texte, u. a. eine Eloge aufs Stolpern, die es sogar in Gebärdensprachenversion gibt – ein Stück, das subtile Komik aus dem hoffnungslosen Versuch einer Analyse des unbewussten Vorgangs «Gehen» schöpft.

„Ein Coup gelingt Gundula Peuthert nach der Pause. Sie invertiert Farben und Formen und betrachtet die erzählerische Mechanik des ersten Teils von innen. Die Bühne nun weiß statt schwarz, Gesten statt Worte und Peteris Vasks' breite musikalische Bögen statt treibender Rhythmen. Gundula Peuthert krempelt ihr Stück buchstäblich um. Was eben noch zu schallendem Gelächter reizte, wirkt jetzt innig, ergreift, geht fast erdrückend nah. Dieser Blick ins Innenleben verleiht dem Stolpern Tiefgang. Ohne Stars. In Görlitz gilt: Weil kein Tänzer herausragt, ist jeder ein herausragender Tänzer." Boris Gruhl

 

2008, Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau

« Übersicht